Max Lieber

Schwarzwaldlandschaft, um 1900

Über das Objekt

Von einem hoch gelegenen Standpunkt aus gleitet der Blick weit über die sanfte Hügellandschaft. Am Horizont scheint der helle Himmel durch die Wolkendecke, während die Kulturlandschaft mit ihren angelegten Weideflächen und abgezirkelten Waldstücken komplett im Schatten der Wolken liegt - was die gedämpfte Farbwahl erklärt.
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Das Gemälde von Max Lieber zeigt einen Blick auf den Schwarzwald, der sich dem Betrachter eröffnet, wenn man weit oben steht und auf die Landschaft sieht. Die Berge des Schwarzwaldes sind in der Regel keine schroffen Felsen, sondern sanfte Bergkuppen. Typisch für das Mittelgebirge sind auch die Hochebenen mit ihren Tälern und Wiesen. Von der Rheinebene im Westen erheben sich die Berge zunächst recht steil und mächtig, fallen dann aber in Richtung Osten leicht ab und bilden zahlreiche Hochebenen mit einer milden Hügellandschaft, deren Wiesen sich gut für die Viehwirtschaft eignen. Der Schwarzwald ist im Gegensatz zu den Alpen ein sehr altes Gebirge, das durch andauernde Erosion weitgehend seine Schroffheit verloren hat. Max Lieber hat die Weite dieser Landschaft jedoch an einem eher dunklen Tag eingefangen. Am Horizont ziehen düstere Wolken auf, auch wenn noch der blaue Himmel an einigen Stellen durch sie hindurchschimmert. Die Landschaft hingegen hat der Künstler komplett in den Schatten gelegt, es scheint so, als ob die Dunkelheit schon einbrechen würde. Auffällig ist, dass fast keine Anzeichen menschlicher Besiedelung zu sehen sind, nur auf einem schmalen Wanderweg auf der linken Bildhälfte ist schemenhaft eine Person zu erkennen. Nirgendwo auf dem Gemälde hat der Maler ein Haus oder einen Bauernhof in die Landschaft gesetzt. Dennoch handelt es sich um keine wilde Landschaft, sondern um eine von Menschen geschaffene Kulturlandschaft mit angelegten Weiden und sorg fältig abgezirkelten Waldstücken. Die dunklen Licht verhältnisse sorgen allerdings für einen eher düsteren Gesamteindruck. TILMANN VON STOCKHAUSEN

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Literaturhinweise

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Augustinermuseum Freiburg: Black Forest. Suwon 2016. 4. 9., S. 123 Seiten.
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