CC BY 4.0
Hausmaus
Mus (Mus) musculus
Über das Objekt
Die Hausmaus ist ein sehr gut erforschtes Nagetier. Die wild lebende Hausmaus ist ein erfolgreicher Kulturfolger und siedelt sich oft in Häusern, Ställen und Vorratskammern an. Farb- oder auch „Labormäuse“ sind eine domestizierte Zuchtform der Hausmaus, die im Labor für Forschungen in Tierversuchen eingesetzt oder auch als Futtertiere gezüchtet werden. Inzwischen gibt es viele unterschiedliche Maus-Stämme, die für verschiedene Forschungsfragen untersucht werden. Teilweise können auch ihre Gene je nach wissenschaftlichen Anforderungen verändert werden. So können z. B. verschiedene Krebserkrankungen oder Infektionen gezielt bei diesen Mäusen hervorgerufen und anschließend auf die Wirkung von Pharmaka im Tierversuch untersucht werden. In Deutschland wurden 2017 etwa 1,37 Millionen Mäuse ausschließlich für wissenschaftliche Tierversuche getötet.
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Interessant ist das Sozialverhalten der Hausmaus. Sie lebt in der Regel in großen Familienverbänden von bis zu 50 Tieren. Wie alle sozialen Tiere hat auch die Hausmaus ein ausgeklügeltes Kommunikationssystem entwickelt. Das Zusammenleben wird hauptsächlich über familienspezifische Gerüche geregelt, die über den Urin oder den Schweiß abgegeben werden. Ein Großteil des Fortpflanzungszyklus‘ wird darüber gesteuert, wer, wo und wann welche Geruchsspur hinterlässt. So werden beispielsweise junge Weibchen schneller geschlechtsreif, wenn ein unbekanntes Männchen seinen Duft im Revier hinterlässt. Im Gegensatz dazu verzögert sich ihre Geschlechtsreife, wenn bereits mehrere Weibchen im Verbund trächtig sind. Männchen regeln ihre Rangordnung über Geruchsmarkierungen in den Revieren. Diese können Kämpfe vermeiden oder gezielte Provokation hervorrufen. Die spezifische Geruchspalette jeder Familie wird weitervererbt. So erkennen Hausmäuse, die zuvor noch nie einander gesehen oder gerochen haben, wer ein Familienmitglied ist. Um Inzucht zu vermeiden, wählen Weibchen die Männchen, deren Geruch sich von ihrem Eigengeruch stark unterscheidet.