Friedrich Kallmorgen

Raumünzachtal, 1897

Über das Objekt

Ein für den regenreichen Schwarzwald typisches Wetterphänomen bestimmt die Atmosphäre dieser Landschaftsstudie: nach dem Regen hängen Nebelwolken über den Wäldern, die sich nur langsam verziehen. Bei den kleinen Holzhütten handelt es sich um Heuschober, in denen das Viehfutter gelagert wurde.
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Friedrich Kallmorgen stammte eigentlich aus Altona (heute Stadtteil von Hamburg) und studierte zunächst an der Kunstakademie in Düsseldorf. Der Künstler setzte seine Studien aber in Berlin und Karlsruhe fort, wo er unter Gustav Schönleber (1851–1917) sein Malerstudium zum Abschluss brachte. Immer wieder kam Kallmorgen mit dem Schwarzwald in Berührung. Er gehörte zudem zu den Gründern der Malerkolonie in Grötzingen, einem kleinen Ort in der Nähe von Karlsruhe, der eingemeindet wurde und heute zur Stadt Karlsruhe gehört. Hier trafen sich die Mitglieder der Akademie, um nach dem Vorbild der Schule von Barbizon Malstudien in der freien Natur anzufertigen. Ganz in der Nähe von Grötzingen ist auch dieses Gemälde entstanden, es zeigt das Raumünzachtal im mittleren Schwarzwald. Der Raumünzach ist ein Bach, der in der Nähe von Forbach in den Fluss Murg mündet. Das Murgtal wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit der Eisenbahn erschlossen. Damit wurde es zum Erholungsgebiet für die Menschen aus dem nicht weit entfernten Karlsruhe. Auf seinem Bild dokumentiert Kallmorgen mit einem sehr lockeren Pinselstrich ein Schwarzwaldtal mit Wiesen und bewaldeten Hängen. Auf den Wiesen stehen zahlreiche kleine Heuschober aus Holz, in denen das für die Bauern so wichtige Viehfutter zwischengelagert wurde. Im Hintergrund lassen sich höhere Berge erkennen, die aber von Wolken fast vollständig verdeckt werden. Der Maler zeigt auf seinem Bild ein Naturphänomen, das typisch für den regenreichen Schwarzwald ist: Nach heftigen Regenfällen bilden sich Nebelwolken, die über den Wäldern stehen und sich nur langsam verziehen. TILMANN VON STOCKHAUSEN

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