Tragaltar

Adelhauser Tragaltar, letztes Drittel 8. Jahrhundert

Über das Objekt

Tragbare Altäre dienten dazu, die heilige Messe auch auf Reisen oder bei Kriegszügen feiern zu können. Der Adelhauser Tragaltar zählt zu den ältesten erhaltenen Tragaltären überhaupt. Namengebend ist sein erster bekannter Aufbewahrungsort um 1900, das ehemalige Neukloster Adelhausen in Freiburg. Die wertvollen Materialien und der hohe künstlerische Anspruch lassen auf einen Besitzer aus der Elite der Karolingerzeit schließen.
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Bereits in Schriftquellen des 6. Jahrhunderts ist von tragbaren Altären, altaria portatilia, die Rede.Wie die festen, im Gotteshaus aufgestellten Altäre, an denen das Messopfer vollzogen wird, waren sie hauptsächlich aus Stein und bedurften der bischöflichen Weihe. Nicht zuletzt Reisen und Kriegszüge machten das Mitführen solcher Tragaltäre notwendig, die überall dort verwendet werden konnten,wo sich keine Kirche oder Kapelle in der Nähe befand. Von den drei Grundtypen der Tragaltäre, die als Brett, Tisch oder Kasten vorkommen, ist der erstgenannte der älteste und bei weitem gebräuchlichste. Zu den frühesten überhaupt zählt der späterhin auf unbekannten Wegen in eines der Freiburger Dominikanerinnen-Klöster gelangte Adelhauser Tragaltar, eine vielzitierte, in der Fachwelt gerühmte Inkunabel der Gattung. In der abstrakt-geometrischen Ornamentik der aufgenagelten Silberplatten und Zellenschmelzstreifen soll sich vermutlich die Vollkommenheit der von Gott geschaffenen Welt abbilden. Dem kosmologischen Konzept fügt sich das alles durchwirkende Kreuzsymbol ein. Als ›Tischplatte‹ hat man Porphyr verwendet. Noch in der Antike war das purpurfarbene, vulkanische Gestein, wie die Purpurfarbe selbst, dem Kaiser und seiner Familie exklusiv vorbehalten. (Detlef Zinke)

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