Trockenrisse

Mittelmiozän

Über das Objekt

Der Mergelstein aus der Bohlinger Schlucht setzt sich aus Ton, Schluff und Kalk zusammen. Dieses Exemplar liefert eine wichtige Information über die Ablagerungsverhältnisse im nördlichen Alpenvorland im Mittleren Miozän. Das Gestein bildete sich in einem austrocknenden Gewässer: vermutlich ein zeitweilig wasserführender Tümpel, eine saisonal überflutete Flussaue oder ein verlandeter See. Das lässt sich aufgrund der wabenartigen Trockenrisse erschließen. Diese Strukturen bilden sich, wenn schlammiges Sediment trocknet. Durch den Wasserverlust schrumpft das Volumen des Sediments. An der Oberfläche entstehen Dehnungsspannungen, sie reißt stellenweise auf. Bei weiterer Austrocknung verbinden sich einzelne Risse zu einem Netzwerk, wie es auf dieser Mergelplatte noch nach 13,5 Millionen Jahren sichtbar ist. Solche Trockenrisse entstehen auch heute noch in zeitweilig überschwemmten Gebieten oder in tonhaltigen Böden, die austrocknen.

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