Turmfalke
Falco tinnunculus
Über das Objekt
Nestling
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In Mitteleuropa lassen sich die Turmfalken-Balzflüge von März bis April beobachten. Die Männchen drehen sich dabei, unter ruckartigen Flügelschlägen, halb um ihre Längsachse und sinken im raschen Gleitflug nach unten. Dabei sind erregte Rufe zu hören, die der Revierbegrenzung dienen. Turmfalken sind Felsbrüter, die ihre Nester in Höhlen und Spalten bauen, aber auch aufgegebene Krähennester nutzen. Als Kulturfolger brüten sie auch mitten in Großstädten und bevorzugt in hohen Gebäuden, wie Kirchtürmen. Sie werden deshalb mancherorts auch als Dom- oder Kirchfalken bezeichnet. Die i. d. R. 3 bis 6 Eier werden meist ab Mitte April allein vom Weibchen bebrütet. Es wird vom Männchen versorgt. Aus den ockerfarbenen, bräunlich gefleckten Eiern schlüpfen nach etwa 27 bis 29 Tagen die Küken. Diese werden zuerst ausschließlich vom Weibchen gehudert und gefüttert. Dabei sucht und übergibt das Männchen die Nahrung an das Weibchen. Nach etwa 14 Tagen füttern beide Eltern. Der Wechsel vom weiß-grauen Daunenkleid ins Jungvogel-Gefieder ist nach ca. vier Wochen abgeschlossen. Die Nestlingsdauer beträgt etwa 33 Tage, danach werden die Jungtiere noch weitere 30 Tage von den Eltern bis zur Selbstständigkeit versorgt. Das Federkleid der Jungvögel ähnelt sehr stark dem der adulten Weibchen. Erst nach der ersten Vollmauser der Jungvögel (im ersten Winter bis in den folgenden Sommer) sind die Geschlechter anhand des Gefieders zu unterscheiden. Während die Mauser der adulten Tiere immer an eine bestimmte Reihenfolge des Federwechsels gebunden ist, erfolgt sie bei den Jungvögeln ohne diese.