Prof. Dr. Eugen Fischer (1874 - 1967)
Biografie
Prof. Dr. Eugen Fischer, geboren am 05.06.1874 in Karlsruhe, studierte in Freiburg und München Medizin und Naturwissenschaften. 1898 promovierte Fischer in Anatomie. Bereits 1900 folgte die Habilitation in Anatomie und Anthropologie. Nach seiner Tätigkeit als außerordentlicher Professor in Würzburg und Freiburg wurde er 1918 Ordinarius für Anatomie und Direktor des Anatomischen Instituts in Freiburg. 1927 erhielt Fischer den Lehrstuhl für Anthropologie und die Leitung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin. 1942 emeritierte Fischer und kehrte nach Freiburg zurück, wo er am 09.07.1967 verstarb. Fischer gelang, anhand seiner 1908 im Auftrag der Universität Freiburg im südlichen Afrika gesammelten Daten, die Übertragung der Mendel´schen Vererbungslehre auf den Menschen. Dies ist ein Verdienst, der auch aus heutiger Sicht erwähnenswert bleibt. Demgegenüber steht Fischers Rolle als Wissenschaftler im Nationalsozialismus und seine Verstrickung in NS-Verbrechen und -Unrecht. Seine Forschungsarbeit, zum Beispiel die Einteilung der Menschen anhand körperlicher Merkmale in Phänotypen und die Behauptung bestimmte „Rassen“ seien höher- bzw. minderwertiger oder die Mitbegründung der als Rassenhygiene bezeichneten Theorie, die als Wegbereiter der nationalsozialistischen Rassentheorien gilt, ist aus heutiger Sicht zutiefst diskriminierend und rassistisch.