Bracelet
vor 1900
A propos de l'objet
Les bijoux fabriqués à partir de coquillages taillés et polis étaient très répandus sur les îles Caroline. Selon le collectionneur, cet objet est un bracelet pour enfants.
Informations sur l'objet
Type d'objet
Datation
vor 1900
Lieu
Matériau
Dimensions
Diamètre 50.0 mm
Mot-clé
Numéro d'inventaire
II/0817
Emplacement
Accès
Schenkung Eugen Brandeis,
Previous owner
Collectionneur
Provenance
Schenkung von Eugen Brandeis (Kaiserlicher Landeshauptmann der Marshallinseln) November 1901, gesammelt von Antonie Brandeis (Jaluit) /Donated by Eugen Brandeis (Imperial Gouvernor of the Marshall Islands) November 1901, collected by Antonie Brandeis (Jaluit) Die Provenienz dieses Objekts ist unklar. Es wurde im November 1908 mit der alten Inventarnummer 5114 als Teil der Brandeis-Sammlung nachträglich inventarisiert, mit dem Eintrag „Kinderarmband aus Muschel. Marshallinseln. Bezirksamtmann Brandeis“. Es ist daher zu vermuten, dass es zur Brandeis-Sammlung gehört, auch wenn der Eintrag Fragen aufwirft. Zum einen ist unklar, woher die Einstufung als „Kinderarmband“ stammt. Der Grund hierfür könnte die Größe des Reifs sein (Durchmesser 50mm), allerdings wurden derartige Ringe auch zu Halsschmuck oder Ohrringen weiterverarbeitet. Zum anderen sind vergleichbare Ringe aus dem Gehäuse von Kegelschnecken (Conidae) auf den Marshallinseln kaum bekannt, dagegen auf den Karolinen sehr verbreitet. Es besteht die Möglichkeit, dass das Objekt über eine_n Vorbesitzer_in von den Karolinen auf die Marshallinseln kam und von dort in die Sammlung des Ehepaars Brandeis. Zur Herkunft erscheint jedoch eine andere Option wahrscheinlicher: Objekt II/0818 ist ein sehr ähnlicher Conus-Ring, der sich im Gegensatz zu II/0817 jedoch genauer zur Sammlung zuordnen lässt. Der Sammlerin zufolge handelt es sich dabei um „Muschelringe“ von den Karolinen (Nr. 79, Objektliste zur 2. Sendung von November 1901, SAF C3/241/2). Da sie im Plural spricht, erscheint es plausibel, dass Objekt II/0817 dabei mitgemeint ist. Nimmt man dies an, ergibt sich ein etwas konkreteres Bild. Laut der Sammlerin wurden die Muschelringe „bei einer Opferstelle ausgegraben“. Sie dienten dort angeblich „als Opfer für den Gott Olafat“ (Nr. 79, Objektliste zur 2. Sendung von November 1901, SAF C3/241/2). Diese Formulierung wirft wiederum einige Fragen auf, vor allem ob es sich um ein Objekt aus einer Raubgrabung in einem Heiligtum handelt. Was genau mit „Opferstelle“ gemeint ist, bleibt seitens der Sammlerin unklar. Eine bekannte Fundstelle von Schmuck-Artefakten aus Muscheln und Conus-Schnecken auf den Karolinen sind die Ruinen von Nan Madol auf Pohnpei, einem Herrschaftssitz und Kultzentrum, das zwischen 1180‒1200 errichtet und bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts genutzt wurde. Bekannte Südsee-Forscher wie Johann Stanislaus Kubary und Otto Finsch haben dort zahlreiche Muschelringe ausgegraben und in ihren Publikationen beschrieben. Finsch erwähnt in seinem Werk „Südseearbeiten“ (Hamburg 1914), dass Kubary einen Teil der historischen Stätte (Nandauwas), in dem besonders viele Artefakte gefunden wurden, als „Königsgrab“ bezeichnet habe. Dies sei Finsch zufolge jedoch unzutreffend. Vielmehr handle sich um die Überbleibsel von „Schatzkammern oder Werkstätten“ (Finsch 1914:62). Es besteht also die Möglichkeit, dass die Conus-Ringe der Brandeis-Sammlung aus dieser Fundstätte stammen, die zum Zeitpunkt ihrer „Entdeckung“ durch Europäer von den Bewohner_innen bereits größtenteils aufgegeben war. Für diese Theorie spricht auch die Erwähnung von „Olafat“ bei Brandeis, was mit dem Schreibfehler "Olayat" in das Alte Inventarbuch übernommen wurde und sich wohl auf die mythologische Figur „Olafat“ (auch Olifat, Yelafath) bezieht. Der Ursprungsmythos von Nan Madol kennt zwei mythische Zauberer namens Olisihpa und Olosohpa, die als Begründer der Saudeleur Dynastie (Mwehin Sau Deleur) gelten, die Nan Madol errichtet hat. Dem Mythos zufolge errichteten Olisihpa und Olosohpa zur Verehrung des Donnergotts Nahn Sapwe einen Altar in Nan Madol. Womöglich hat die Sammlerin sich auf diesen Mythos bezogen. Ein vergleichbarer Armreif von den Karolinen findet sich auch in der Sammlung von Antonie Brandeis im Ethnologischen Museum Berlin aus einer Schenkung von 1906. Die zugehörige Karteikarte (VI. 25245) trägt den Hinweis „Ring aus einem Grabe“, was die obige Theorie stützt. Zusätzlich sind als He